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    Schulbauernhof Emshof

Die Streuobstwiese am Emshof – Eine BNE-Lernumgebung

Am Emshof spielt die Streuobstwiese eine zentrale Rolle als Lernumgebung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Als Teil der Bildungsarbeit und der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wird die Wiese nicht nur als landwirtschaftliche Fläche genutzt, sondern auch als Ort des praktischen Lernens, Beobachtens und Verstehens.

Alte Obstsorten und ihre Bedeutung

Alte Obstsorten, wie der Allington Pepping oder der Gravensteiner, die auf der Streuobstwiese gedeihen, sind nicht nur historische Kulturgüter, sondern auch ideal, um ökologische und nachhaltige Zusammenhänge erfahrbar zu machen. Diese Sorten wurden über Jahrhunderte an die lokalen Bedingungen angepasst und bieten ein praxisnahes Beispiel dafür, wie biologische Vielfalt und Nachhaltigkeit im Obstbau zusammenwirken.

Streuobstwiesen als Lernumgebung

Die Streuobstwiese am Emshof ist mehr als nur ein Ort des Obstbaus. Sie ist eine lebendige Lernumgebung, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bildungsprogramme ermöglicht, die Natur mit allen Sinnen zu erfahren. Kinder und Jugendliche lernen durch direkte Beobachtung, wie Obstbäume über das Jahr hinweg blühen, Früchte tragen und im Einklang mit der Natur bewirtschaftet werden. Dabei erfahren sie, wie wichtig die Biodiversität für die Gesundheit der Bäume und für die Umwelt insgesamt ist.

Die Wiese wird bewusst als Lernort gestaltet, wo das Wissen um nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken vermittelt wird. Die Pflege der Obstbäume, das Ernten der Früchte und die Verarbeitung der Ernte werden zu wichtigen Bestandteilen des pädagogischen Konzepts. So lernen die Teilnehmenden die natürlichen Zyklen der Obstproduktion kennen, erleben, wann die Pflückreife erreicht ist und wie die verschiedenen Sorten – sei es Äpfel, Birnen oder Kirschen – verwendet werden können.

Warum alte Sorten für Obstbauern wenig interessant sind

Für viele kommerzielle Obstbauern sind alte Obstsorten wirtschaftlich oft weniger attraktiv. Moderne Sorten wurden speziell für den Massenmarkt gezüchtet – sie sind ertragreicher, einheitlicher in Größe und Form, und ihre Lagerfähigkeit ist optimiert. Alte Obstsorten hingegen, wie der Rote Boskoop oder die Goldparmäne, haben oft ungleichmäßige Erträge und benötigen spezielle Pflegebedingungen. Dies macht sie zwar für Liebhaber und kleinere Betriebe interessant, jedoch nicht für den großflächigen, intensiven Obstbau.

Trotzdem sind gerade diese alten Sorten ein wichtiges Lernobjekt in der Streuobstwiese des Emshof. Sie zeigen auf, wie traditionelle Landwirtschaft im Einklang mit der Natur funktionieren kann und welche Vorteile die Artenvielfalt für den Boden und die lokalen Ökosysteme mit sich bringt. Auf der Wiese wird auch erfahrbar, dass alte Sorten oft robuster gegenüber bestimmten Krankheiten sind und weniger auf chemischen Pflanzenschutz angewiesen sind.

Die Rolle der Streuobstwiese in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Als Lernumgebung ist die Streuobstwiese ein Beispiel für ganzheitliches Lernen. Sie verknüpft Theorie und Praxis, indem sie den Lernenden ermöglicht, die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit, Landwirtschaft und Biodiversität selbst zu erleben. Es wird verdeutlicht, dass der Erhalt alter Sorten nicht nur ein kultureller Beitrag ist, sondern auch eine nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und der industriellen Landwirtschaft.

Durch die Arbeit in der Streuobstwiese erfahren die Lernenden, dass eine nachhaltige Landwirtschaft auf Vielfalt, Respekt vor der Natur und das Verständnis der natürlichen Kreisläufe angewiesen ist. Sie erkennen, dass alte Sorten durch ihre genetische Vielfalt ein wichtiger Faktor für die Zukunft der Landwirtschaft sind und ein Potenzial bieten, das in Zeiten des Klimawandels noch bedeutender werden könnte.

Fazit

Die Streuobstwiese am Emshof ist ein zentraler Bestandteil der Bildungsarbeit und bietet eine einzigartige Lernumgebung für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Hier lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene nicht nur die Grundlagen des Obstbaus, sondern auch den respektvollen Umgang mit der Natur. Die Vielfalt der alten Obstsorten wird dabei zum Symbol für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unserer Umwelt.

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